Internationale Tagung „Mars & Museum. Europäische Museen im Ersten Weltkrieg“ vom 18. bis 22. September 2014
Es ist weitgehend in Vergessenheit geraten, dass nicht nur der Zweite, sondern auch der Erste Weltkrieg ein bedeutender Einschnitt in der Geschichte der europäischen Museen war. Der Louvre wurde 1914 von Paris nach Toulouse und Blois fast komplett evakuiert. Die Eremitage in St. Petersburg verwandelte sich für Jahre in ein Kriegslazarett und ihre Sammlungen wurden nach Moskau verlagert. In Berlin gefährdete der Krieg u.a. die großartige Münzsammlung im Kaiser-Friedrich-Museum (heute Bode-Museum), die von der Reichsbank als Garantie für Gold in Anspruch genommen wurde. Das British Museum verlor elf seiner Kustoden. In den Operations- und Besatzungsgebieten im Westen und Osten war der Museumsbetrieb aufgrund von Zerstörungen und der Evakuierung vieler Sammlungen jahrelang unterbrochen oder gestört; während und besonders nach dem Krieg blieben Neuerwerbungen erschwert. In vielen Institutionen eröffneten sich in der unmittelbaren Nachkriegszeit aber auch ungeahnte Möglichkeiten für die Umsetzung von Reformen, Neuordnungen und Umbauten.
Mit der Geschichte der europäischen Museen im und nach dem Ersten Weltkrieg beschäftigt sich eine Tagung, die vom Fachgebiet Kunstgeschichte der TU Berlin, dem Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin und dem Centre Marc Bloch veranstaltet wird.
Ziel ist es, das Schicksal von Museumsbauten, von Sammlungen sowie des Museumspersonals im Ersten Weltkrieg erstmalig vergleichend und transnational zu beleuchten. Die strukturellen Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Museumsgeschichten im Krieg sollen ebenso beleuchtet werden wie auch nationale Spezifizitäten. So soll die Tagung die sich zunehmend internationalisierende Museumsforschung nicht nur widerspiegeln, sondern durch Identifizierung von Forschungslücken und Desiderata auch entscheidend vorantreiben.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Tagungssprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch.
Quelle:
Stefanie Terp
Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
Technische Universität Berlin