Acht Goldmünzen hat der Boden in Kalkriese freigegeben. Gefunden wurden die Münzen bei Ausgrabungen im Museumpark.
Goldfunde sind in regulären Grabungen äußerst selten. Da das Edelmetall bereits in der Antike von außerordentlichem Wert war, gelangte es nur in Ausnahmefällen, meistens in der Folge von Natur- oder Brandkatastrophen sowie kriegerischen Ereignissen, in den Boden. »Der Fund von acht römischen Goldmünzen (aurei) gehört zu den außerordentlichen Glücksfällen. Von den bislang sieben in Kalkriese gefundenen Goldmünzen kennt man vom Schlachtfeld am Oberesch nur zwei weitere aurei. Die Zahl hat sich mit dem Neufund auf einen Schlag vervielfacht«, berichtet der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Salvatore Ortisi von der Universität Osnabrück.

Die Goldmünzen zeigen zum Teil deutliche Spuren der Verwendung und sind durch den Gebrauch an den Kanten abgegriffen. Sie lagen konzentriert in einem Umfeld von nur wenigen Metern, so dass sie wahrscheinlich zusammen, beispielsweise als Teil eines Geldbeutels in den Boden gelangten. Alle aurei wurden in den Jahren zwischen 2 v. Chr. und 4/5 n. Chr. in Lyon (Lugdunum) geprägt.
Ein aureus war zur Zeit des Kaisers Augustus (27 v.-14 n. Chr.) äußerst wertvoll. Der kleine Goldhort hätte ausgereicht, um seinen Besitzer ein Jahr lang gut zu versorgen. Die Barschaft könnte einem Offizier oder einem höher gestellten römischen Soldaten gehört haben.
»Die Münzen, weitere aktuelle Funde und Befunde werden wir schon in diesem Jahr unseren Besuchern in einer kleinen Kabinettausstellung zeigen«, freut sich Dr. Joseph Rottmann, Geschäftsführer der Varusschlacht im Osnabrücker Land. Die Kabinettausstellung startet mit einem Vortrag des örtlichen Grabungsleiters Marc Rappe am 13. November 2016 und wird bis zum 15. Januar 2017 in Museum und Park Kalkriese zu sehen sein.
Weitere Infos zu der Ausgrabung gibt es hier.
Quelle:
Dr. Utz Lederbogen
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück