Gold aus Troia, Poliochni und Ur hatte denselben Ursprung

Neue Lasermethode ermöglicht Untersuchung von berühmten Schmuckstücken – Handelsbeziehungen in der frühen Bronzezeit reichten bis ins Industal

Das Gold in Objekten aus Troia, Poliochni – einer Siedlung auf der ungefähr 60 Kilometer vor Troia liegenden Insel Lemnos – und dem mesopotamischen Ur hat denselben geographischen Ursprung und wurde über große Distanzen gehandelt. Zu dieser Erkenntnis kommt ein internationales Forscherteam, das mit Hilfe einer innovativen mobilen Lasermethode erstmals Proben von berühmten frühbronzezeitlichen Schmuckstücken aus Troia und Poliochni analysiert hat. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Journal of Archaeological Science veröffentlicht.
Die Studie haben Ernst Pernicka, Wissenschaftlicher Direktor des Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie (CEZA) an den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim und Leiter des Troia-Projekts an der Universität Tübingen, und Barbara Horejs, Direktorin der Österreichischen Archäologischen Instituts an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien initiiert. In ihrem internationalen Team waren Naturwissenschaftlerinnen und Archäologen vom Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie, dem Österreichischen Archäologischen Institut in Wien (ÖAI) und des Nationalen Archäologischen Museums in Athen beteiligt.
Seit Heinrich Schliemann 1873 in Troia unter anderem den „Schatz des Priamos“ gefunden hat, ist das Rätsel um die Herkunft des Goldes ungelöst. Professor Pernicka und das internationale Team konnten nun nachweisen, dass es aus sogenannten sekundären Lagerstätten wie Flüssen stammte und seine chemische Zusammensetzung einerseits identisch ist mit der von Goldobjekten aus der Siedlung Poliochni auf Lemnos und aus den Königsgräbern im mesopotamischen Ur, andererseits aber auch mit der von Objekten aus Georgien. „Es muss also Handelsbeziehungen zwischen diesen weit entfernten Regionen gegeben haben“, sagte Pernicka.
Die Untersuchung war durch einen tragbaren Laser (pLA) möglich geworden, der dem Team die minimalinvasive Entnahme von Probenmaterial aus Schmuckstücken im Archäologischen Nationalmuseum in Athen ermöglichte. Die Halsketten, Anhänger, Ohr- und Halsringe des Museums sind so kostbar, dass sie weder in ein Labor transportiert, noch auf eine Weise untersucht werden dürfen, die sichtbare Schäden an den Objekten hinterlässt. Die bisher verfügbaren Methoden scheiterten an mindestens einem dieser Hindernisse. Der tragbare Laser dagegen schmilzt für eine Probeentnahme vor Ort im Museum ein so kleines Loch in die Stücke, dass es mit bloßem Auge nichts zu erkennen ist. Anschließend konnte Pernicka und sein Team im Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie in Mannheim die Proben mittels Massenspektrometrie auf ihre Zusammensetzung hin untersuchen.
Historischer Goldschmuck enthält neben Gold immer auch andere Elemente wie Silber, Kupfer, Zinn, Palladium und Platin. Je nach Legierung können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein eindeutiges chemisches Profil von den Fundstücken erstellen und daraus Rückschlüsse ziehen. So sind die hohen Konzentrationen von Zinn, Palladium und Platin im Troia-Schmuck ein klarer Hinweis darauf, dass das dafür verarbeitete Gold in Form von Goldstaub aus einem Fluss gewaschen wurde. Die Forschenden konnten auch nachweisen, dass Werkstätten Schmuck in Serie produzierten und nicht nur als Einzelstücke. Anders sei beispielsweise der identische Anteil von Platin und Palladium in den Goldplättchen von Halsketten gleicher Machart, die aber an unterschiedlichen Orten gefunden wurden, nicht zu erklären.
Insgesamt untersuchte das Forscherteam 61 Artefakte, die alle aus der frühen Bronzezeit zwischen 2.500 und 2.000 v. Chr. stammen. In diesen Zeitraum gehört auch der berühmte „Schatz des Priamos“, den Schliemann fälschlicherweise dem mythischen König von Troia aus der Ilias zugeordnet hatte.
Auch über die Herkunft des Goldes aus den Königsgräbern von Ur war in der Fachwelt schon seit Jahrzehnten diskutiert worden. In Mesopotamien gibt es keine natürlichen Goldvorkommen – weshalb West-Anatolien, wo auch Troia lag, als mögliche Herkunftsregion vermutet worden ist. „Es kommen aber noch ganz andere Regionen in Betracht, in die rege Handelsbeziehungen mit Ur nachgewiesen sind“, so Pernicka. In der frühen Bronzezeit wurden in einem großen geographischen Raum von der Ägäis bis ins Industal im heutigen Pakistan auffallend ähnliche Gegenstände genutzt, wie die archäologischen Vergleichsstudien belegen: amtliche Siegel und standardisierte Gewichte, Ohrringe mit denselben Spiralmustern, Schmucksteine wie Lapislazuli oder der orange-weiß schimmernde Karneol. „Die neuen archäometrischen Daten eröffnen uns einen soliden und globalen Rahmen für unsere Modelle von Gesellschaften, ihren Netzwerken und die Bedeutung von Ressourcen vor rund 4500 Jahren“, so Horejs.
Die genaue Herkunft des Troia-Goldes konnten die Forschenden allerdings noch nicht zweifelsfrei klären, sagt Pernicka: „Wenn wir den Anteil von Spurenelementen im Gold aus Troia, Poliochni und Ur betrachten, so zeigt bronzezeitliches Gold aus Georgien die größte Übereinstimmung mit den genannten Fundorten. Uns fehlen aber noch Daten und Untersuchungen aus anderen Regionen und von weiteren Objekten um diese Vermutung zu erhärten. “

Quelle:

Antje Karbe

Hochschulkommunikation

Eberhard Karls Universität Tübingen

OP-Eingriffe in der Bronzezeit

Im Rahmen eines Projekts des Deutschen Archäologischen Institutes mit russischen Kooperationspartnern sind in den letzten Jahren in Südrussland intensive Forschungen zu Bronzezeitlichen Bestattungen durchgeführt worden. Im Fokus stehen dabei 13 Schädel, die etwas gemeinsam haben: Sie alle weisen an identischer Stelle ein Trepanationsloch, eine chirurgische Schädeleröffnung, auf.

Nun stehen die Forscher vor allem vor einer Frage: Warum ließen sich diese Menschen den Schädel öffnen, unterzogen sich einer Operation, die ohne die modernen medizinischen Methoden, ohne Anästhesie, gefährlich, wenn nicht sogar tödlich ist?  Obwohl diese Stelle aus anatomischen Gründen das höchste Operationsrisiko hat, überlebten die meisten der Patienten den Eingriff. Wegen der speziellen Lokalisation und der Tatsache, dass keine Spuren von Trauma oder Krankheiten am Schädel sichtbar waren, vermuten Anthropologen des Deutschen Archäologischen Instituts rituelle Gründe der Operation.

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Gute verheilte und lange überlebte Trepanation (Julia Gresky/Deutsches Archäologisches Institut)

Chirurgische Schädeleröffnungen belegen die frühen medizinischen Kenntnisse und Fertigkeiten der Menschen seit mehr als 10.000 Jahren.
Es gibt viele Gründe für die Eingriffe, sie reichen von medizinisch indizierten Operationen bis zu rituellen Motiven. Es ist sehr schwierig und meistens sogar unmöglich, die Gründe für eine Operation an einem Schädel zu erkennen. Ist die Ursache ein Trauma, sind möglicherweise noch Bruchlinien am Schädel zu sehen. Handelt es sich um eine Krankheit wie Epilepsie oder Migräne oder um rituelle Gründe, sind am Knochen keine Hinweise auf den Operationsgrund sichtbar.

Bei den anthropologischen Untersuchungen wurden an 13 Schädeln Trepanationen gefunden. Alle Löcher lagen an derselben Stelle, mittig, leicht oberhalb des Hinterhauptes. Die Schädel wurden lupenmikroskopisch sowie mit Röntgen- und Computertomographischen Methoden untersucht, um Informationen zur Größe und Position der Läsionen, aber auch zur Operationstechnik, zum Heilungszustand und zu möglichen Komplikationen zu gewinnen.

Die Operationen wurden mit zwei unterschiedlichen Techniken durchgeführt: Entweder wurde das Loch durch Schaben mit einem scharfen Gegenstand oder durch Ausschneiden eines rundlichen Knochenstückes erzeugt. Es wurden etwa gleich viel Männer und Frauen im Alter zwischen 10 und 60 Jahren operiert. Die meisten Patienten überlebten die Operation für einen langen Zeitraum. Die immer gleiche Lokalisation der Löcher am Schädel ist eine unübliche Beobachtung für Trepanationen. Hinzu kommt, dass gerade dieser Platz aufgrund anatomischer Besonderheiten zu den gefährlichsten für eine Schädeleröffnung gehört. Die Tatsache, dass die meisten Patienten die Operation trotzdem überlebten, zeigt, dass es sich um spezialisierte Operateure gehandelt haben muss, die diese Lokalisation am Schädel trotz der Risiken absichtlich wählten. Dieses sowie die fehlenden Hinweise auf Frakturen oder Erkrankungen am Schädel deuten auf einen eher rituell begründeten Operationsgrund hin. Die Region in Südrussland scheint neben anderen europäischen Regionen ein weiteres Zentrum für Trepanationen zu sein.

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Quelle:
Nicole Kehrer
Pressestelle
Deutsches Archäologisches Institut

Weltkulturerbe-Preis für Archäologie-Medientechnik-Projekt

Vergangene Woche wurde das EU-Projekt „Pitoti“ in Madrid mit dem Europa-Nostra-Preis geehrt, der höchsten europäischen Anerkennung im Bereich des kulturellen Erbes. Das Projekt untersuchte prähistorische Steinfiguren an einer UNESCO-Weltkulturerbe-Stätte in Norditalien und präsentierte die Gravuren mit moderner Medientechnik bei Ausstellungen. 

Im norditalienischen Tal Valcamonica meißelten Menschen mehr als 50.000 Steinfiguren, sogenannte Pitoti (auf Italienisch: kleine Püppchen), in den Fels. Die meist Jahrtausende alten Bilder zeigen Darstellungen von Menschen, Gegenständen, Jagd- und Tanzszenen und abstrakten Mustern, aber auch Europas erste Landkarte. Die Felsbilder sind oft kaum sichtbar oder in unwegsamem Gelände, das aus Konservierungsgründen nicht betreten werden darf. „Felskunst ist ortsgebunden und kann nicht beliebig transportiert werden. Durch das hohe Interesse an diesen Kunstwerken sind sie einem ständigen Strom von Besucherinnen und Besuchern ausgesetzt, der die anfälligen Steinbilder gefährdet und zerstört“, erklärt Markus Seidl, Leiter des Instituts für Creative\Media/Technologies (IC\M/T) und Pitoti-Projektleiter an der FH St. Pölten.

Vom Stein auf den Bildschirm

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Pitoti am Touchscreen (FH St. Pölten/MartinGrubinger)

 

Archäologen und Medientechniker aus Italien, Österreich und England arbeiteten im Pitoti-Projekt daran, die wertvollen Beispiele frühester Kunst dauerhaft zu erhalten. Die Steinbilder wurden digitalisiert und den Besuchern als Film, Animation, Installation und virtuelles Spiel präsentiert, etwa bei einer Ausstellung bei der Triennale in Mailand oder im Museum of Archaeology & Anthropology der Universität Cambridge.

Exzellente Kreativität und Innovation

Das EU-Projekt Pitoti machte die prähistorischen Steinbilder mit moderner Medientechnik für interessierte Menschen zugänglich.„Der technische Aspekt der Forschung ist von immensem Wert und dient als internationales bestes Beispiel für das Aufzeichnen dieser unbezahlbaren Kunstwerke. Die neu entwickelten Methoden zum Präsentieren der Kunst für ein Publikum und um Besucherinnen und Besucher zur Interaktion anzuregen, ist vorbildlich“, so die Preis-Jury in der Aussendung von Europa Nostra. Laut dem Statement der Jury ist die Qualität der Forschung höchst originell. Die Kombination aus alten und neuen Formen der grafischen Kunst sei mitreißend. Die Jurorinnen und Juroren honorieren an dem Projekt das Arbeiten an den Grenzen zwischen klassischer Forschung und Performancekunst.

Die prämierten Projekte des Europa Nostra Awards stellen exzellente Beispiele für Kreativität, Innovation, nachhaltige Entwicklung und soziale Partizipation im Bereich des kulturellen Erbes in Europa dar. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden für ihre Errungenschaften im Bereich der Konservierung und Forschung, für ihre engagierten Leistungen und ihre Aktivitäten in Bildung, Ausbildung und Bewusstseinsbildung gewürdigt.

Weitere Infos zum Pitoti-Projekt gibt es hier.

Quelle:
Mag. Mark Hammer
Marketing und Unternehmenskommunikation
Fachhochschule St. Pölten

12 Mio Euro für „TransformationsDimensionen“

Großer Erfolg für die Spitzenforschung in Schleswig-Holstein: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den neuen Sonderforschungsbereich (SFB) 1266 „TransformationsDimensionen“ in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 12 Millionen Euro. 

In dem Verbundprojekt kooperieren 30 Forscherinnen und Forscher aus acht Instituten und der Johanna-Mestorf-Akademie der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) sowie vom Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie und vom Archäologischen Landesmuseum Schloss Gottorf.

Der SFB 1266, vollständiger Titel „TransformationsDimensionen: Mensch-Umwelt-Wechselwirkungen in Prähistorischen und Archaischen Gesellschaften“, will Übergangsprozesse von 15.000 vor bis zum Beginn unserer Zeitrechnung untersuchen. „Uns interessieren substanzielle, dauerhafte Veränderungen im Spannungsfeld vom Menschen und der Umwelt, die ihn umgibt“, erläutert Müller. Von Jägern und Sammlern bis zu frühen Staatengebilden, vom paläolithischen Camp bis zur ägäischen Polis erstreckt sich die Forschung bezüglich gesellschaftlicher Veränderungen, geografisch reicht sie vom Mittelmeer bis zur Arktis. „Die Verbindung aus kultur-, natur- und lebenswissenschaftlichen Methoden im interdisziplinären SFB war der Schlüssel zum Erfolg“, erklärt Kirleis.

Der SFB 1266 gliedert sich in 18 Teilprojekte. Jedes dieser Teilprojekte ist einem der vier übergreifenden Foki zugeordnet: „Theorien und Modellierung“, „Transformationen sozio-ökonomischer Gebilde“, „Mensch-Umwelt-Komponenten des Wandels“ und „Setting the Frame“. Dazu kommt je eine Einheit für Verwaltung und Koordination, Datenmanagement und Präsentation sowie für die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Planungen umfassen Ausgrabungen und Feldarbeiten von Südskandinavien bis in die Ägäis, von Spanien bis in die Ukraine. Zahlreiche neue Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ausgrabungen und Laboruntersuchungen werden im Rahmen des SFB 1266 finanziert.

Quelle:

Dr. Boris Pawlowski
Presse, Kommunikation und Marketing
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

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Einwanderung am Ende der Eiszeit

Forscher schreiben die genetische Geschichte der Menschen in Europa neu – auch mithilfe von Proben aus den Höhlen der Schwäbischen Alb.

Die einzige bis heute überlebende Menschenart, der anatomisch moderne Mensch, erreichte Europa erstmals vor rund 45.000 Jahren. Hier lebte er ununterbrochen bis heute – doch das ist nur ein Teil der Geschichte. Das verraten die Gene. Eine groß angelegte genetische Studie an Überresten von 51 Menschen, die vor 45.000 bis 7.000 Jahren lebten, ergab eine Reihe von überraschenden Befunden aus der komplexen Urgeschichte der Europäer. So muss es am Ende der Eiszeit vor rund 14.500 Jahren eine Wanderungsbewegung von Menschen aus dem Nahen Osten nach Europa gegeben haben, auf die bis vor kurzem jeglicher Hinweis fehlte. An der Studie war ein großes Forscherteam beteiligt, darunter eine Arbeitsgruppe von der Universität Tübingen unter der Leitung von Professor Johannes Krause, der auch Direktor am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena ist. Unter den untersuchten frühen Europäern waren sieben Individuen, deren Überreste aus Höhlen der Schwäbischen Alb stammen. Die Studienergebnisse wurden in der Zeitschrift Nature veröffentlicht.

„Das Klima hat immer wieder Einfluss auf das Überleben und die Wanderungsbewegungen der modernen Menschen genommen“, sagt Johannes Krause. In Europa lebten sie sogar während des letzten Kaltzeitmaximums vor 25.000 bis 19.000 Jahren, als große Teile des Kontinents von Eis bedeckt waren. Doch die Forscher wussten aus früheren Untersuchungen, dass das Überleben teilweise nur in einzelnen Refugien möglich war. Solche Zurückdrängung und Wiederausbreitung spiegelt sich in den Genen. Um mehr zu erfahren, analysierte das Forscherteam in der neuen Studie das gesamte Erbgut der 51 prähistorischen Menschen. „Solche umfassenden genomweiten Daten lagen bisher nur für einige wenige Menschen aus der Zeit von der ersten Besiedlung Europas bis zum Einsetzen der Landwirtschaft vor rund 8.500 Jahren vor“, erklärt Johannes Krause. Denn die Analyse alter DNA ist in mehrerer Hinsicht eine große Herausforderung. Zum einen ist das Erbgut aus Jahrtausende alten menschlichen Überresten stark zerfallen und muss aufwendig rekonstruiert werden, zum anderen ist es mit der DNA von Mikroorganismen und möglicherweise von heute lebenden Menschen verunreinigt. Nur mithilfe der in den letzten Jahren stark verbesserten Verfahren und bei sorgfältiger Zuordnung der Erbinformationen erhalten die Forscher belastbare Ergebnisse.

„Besonders überraschend war ein Befund, der die Urgeschichte revolutioniert: In der Warmzeit vor 14.500 Jahren erscheint eine neue genetische Komponente in Europa, deren Spur in den Nahen Osten führt“, sagt Cosimo Posth, der die schwäbischen Knochen im Rahmen seiner Doktorarbeit im Labor in Tübingen aufarbeitete. Die genetischen Neuerungen bei den Europäern hatten zuvor andere Wissenschaftler mit Bevölkerungsumwälzungen in Europa selbst erklärt. „Doch nun ist klar, dass Menschen aus dem Nahen Osten nach Europa eingewandert sind und so bei der Vermischung ein neuer Genpool entstand.“

Weiterhin ergaben die Analysen, dass die frühesten modernen Menschen in Europa nicht substanziell zur Genausstattung heutiger Europäer beitrugen. Wie bereits eine frühere Studie anhand der Mitochondrien-DNA gezeigt hatte, stammen alle Individuen, die zwischen 37.000 und 14.000 Jahren alt sind, von einer einzelnen Gründerpopulation ab, die auch die Vorfahren heutiger Europäer bilden. „Wir sehen aber auch eine Kontinuität zwischen den ersten modernen Menschen Europas, die vor 40.000 bis 32.000 Jahren die wunderbare Kunst der Schwäbischen Alb geschaffen haben, und den Bewohnern West- und Zentraleuropas nach der Eiszeit, vor 18.000 bis 14.500 Jahren“, erklärt Krause. Zwischendurch habe sich eine Population hineingemischt, bekannt als Mammutjäger Osteuropas, die aber durch die Eiszeit vor 23.000 bis 19.000 Jahren zurückgedrängt worden sei. Das komplexe Bild der Genetik europäischer Menschen wollen die Forscher im nächsten Schritt mit ähnlichen Genomanalysen von urgeschichtlichen Menschen aus Südosteuropa und dem Nahen Osten weiter vervollständigen.

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Quelle:
Dr. Karl Guido Rijkhoek
Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

Deutsche Forscher an den Pyramiden von Meroe

Grabkammer einer der ältesten königlichen Pyramiden von Meroe durch die Qatari Mission for the Pyramids of Sudan geöffnet

Zum ersten Mal seit fast einem Jahrhundert wurden die Grabkammern einer der königlichen Pyramiden von Meroe für archäologische Untersuchungen wieder geöffnet. Das unterirdische Grab der „Großen Königlichen Gemahlin“ Khennuwa aus dem frühen 4. Jh. v. Chr. befindet sich etwa sechs Meter unterhalb ihrer Pyramide. Seine beiden Kammern sind mit vortrefflichen Wandmalereien und Hieroglyphentexten dekoriert, von denen viele noch sehr gut erhalten sind.

Die Wiedereröffnung des Grabmals ist Teil der Forschungs- und Konservierungsaktivitäten der von S.E. Sheikh Hassan bin Mohammed bin Ali Al Thani geleiteten Qatari Mission for the Pyramids of Sudan (QMPS). Das Projekt verfolgt das Ziel, die mehr als 100 Pyramiden der königlichen Friedhöfe von Meroe mit internationalen Expertenteams zu erhalten und zu erforschen. Sicherungs- und Konservierungsmaßnahmen, um das historisch bedeutende Grabmal der Königin für die interessierte Öffentlichkeit zu erhalten und zugänglich zu machen, sind geplant.

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Die unterirdischen Grabkammern der Pyramide von Königin Khennuwa in Meroe. (P. Wolf/DAI)

Vier Jahrhunderte nachdem ihre Urahnen als „Schwarze Pharaonen“ der 25. Dynastie im 7. Jh. v. Chr. das Alte Ägypten beherrscht hatten, errichteten die Könige und Königinnen von Meroe ein riesiges Reich auf dem Gebiet des heutigen Nordsudan südlich des Ersten Nilkataraktes. Zentrum war die Hauptstadt Meroe, etwa 200 km nördlich des heutigen Khartoum. Bis zum Untergang des meroitischen Reiches im 4. Jh. n. Chr. wurden seine Herrscher in Pyramidenfriedhöfen am Rande der östlich der Hauptstadt gelegenen Bergregion begraben. Königin Khennuwas Grab, errichtet an einem der Eingangswege zu den Nekropolen, gehört zu deren frühesten Pyramiden. Enge Parallelen der Grabdekoration zu Totentexten der 25. Dynastie bezeugen den noch sehr starken Einfluss älterer Traditionen.

Königin Khennuwas Grab wurde schon 1922 von George A. Reisner vom Bostoner Museum of Fine Arts ausgegraben, aber leider nur durch einige wenige Fotografien und Handskizzen dokumentiert. Für annähernd ein Jahrhundert stellte diese spärliche Dokumentation die einzige Informationsquelle für die Forschung dar. Die Wiederausgrabung der Pyramide und die Wiederöffnung ihrer Grabkammern ermöglicht nun eine detaillierte Dokumentation mit hochmodernen Methoden und wird die Grundlage für zukünftige archäologische Forschungen sein.

Die neuen Feldarbeiten sind Teil eines groß angelegten Programmes zur Erforschung, dem Erhalt und der Förderung der einzigartigen Pyramidennekropolen von Meroe, die seit 2012 zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Das Projekt wurde 2015 durch die Qatari Mission for the Pyramids of Sudan in enger Kooperation mit der sudanesischen Denkmalpflege in Khartoum und mit dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) in Berlin ins Leben gerufen.

Das DAI beherbergt mit dem Friedrich-Hinkel-Archiv das weltweit umfangreichste Forschungsarchiv zur Archäologie des antiken Sudan. Die Digitalisierung seiner Bestände und deren Umwandlung in ein öffentliches digitales Forschungszentrum sind ein weiterer wichtiger Bestandteil dieser Kooperation, der ebenfalls von Qatar gefördert wird.

Mehr Infos zu den archäologischen Untersuchungen der Pyramiden von Meroe gibt es hier.

Quelle:

Nicole Kehrer
Pressestelle
Deutsches Archäologisches Institut

Antike Stuckfriese in Pergamon entdeckt

Die vom Deutschen Archäologischen Institut entdeckten Stuckfriese in einem Gelageraum gehören zu den bedeutendsten hellenistischen Wanddekorationen in Anatolien.

In der antiken Stadt Pergamon (Türkei – Provinz İzmir – Landkreis Bergama) sind schon mehrfach Reste antiker Wanddekorationen freigelegt worden, zuletzt in den 1990er Jahren in einem großen Peristylhaus im Stadtzentrum. Völlig überraschend war hingegen die Entdeckung einer Stuckwand aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. am abgelegenen nördlichen Osthang des Stadtberges. Dort werden seit Jahren mit Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung mehrere Felsheiligtümer erforscht, die ganz neue Einblicke in Verehrung von Naturmalen und das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt eröffnen.
Im Zentrum des Ensembles ist ein Gebäude ausgegraben worden, dessen Hauptraum mit der Imitation einer kostbaren Marmorverkleidung aus Stuck dekoriert ist. Neben mehrfarbigen Quaderreihen und Friesen im unteren und mittleren Bereich der Wände bestand sie in der Oberzone aus Halbsäulen mit Basen und Kapitellen. Die großflächige Erhaltung der Dekoration an der Wand selbst – und nicht nur in herabgestürzten Fragmenten – macht den Raum zu einem der bedeutendsten Zeugnisse hellenistischer Wanddekoration in Anatolien. Das Gebäude mit dem aufwendig geschmückten Hauptraum wurde wahrscheinlich für Gelage im Rahmen von Kulthandlungen in den Felsheiligtümern genutzt. Die Konservierung der Wanddekorationen, die mittlerweile von einem Schutzbau umgeben sind, hat nach Abschluss der Grabungsarbeiten in diesem Sommer ein Team der Gazi Üniversitesi Ankara übernommen.

Die Pergamongrabung wird mit Genehmigung des Ministeriums für Kultur und Tourismus durch das Deutsche Archäologische Institut durchgeführt. An den Arbeiten in Bergama und Umgebung sind neben 45 lokalen Arbeitskräften über einhundert deutsche, türkische, und internationale Wissenschaftler und Studenten beteiligt. Parallel zu den Ausgrabungen finden umfangreiche Konservierungsarbeiten vor allem in der Roten Halle und im Gymnasion statt.

 

Mehr Infos zu den Stuckfriesen in Pergamon gibt es hier.

Quelle:

Deutsches Archäologisches Institut

Nicole Kehrer

Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

DAI: Gemeinsame Forschungen zu Kaiserpalästen in Peking und Rom

Das Deutsche Archäologische Institut und das Palastmuseum Peking wollen in den nächsten Jahren eine enge Kooperation im Bereich der Palastforschung aufbauen.

Ziel der angestrebten Kooperation ist es am Beispiel der Verbotenen Stadt in Peking und dem römischen Kaiserpalast in Rom sowohl bei der archäologischen Untersuchung als auch der Erhaltung und Präsentation historischer Palastanlagen enger zusammen zu arbeiten. Hierbei soll die Expertise beider Vertragspartner besonders im Bereich der archäologischen Bauforschung für eine vergleichende Studie zu kaiserlicher Baukunst in China und Europa eingesetzt werden. Geplant sind gemeinsame Workshops, Publikationen und Ausstellungen.

Das Palastmuseum erforscht seit den 1950er Jahren intensiv die Baukunst und bauliche Entwicklung der Palastanlagen der chinesischen Kaiser der Ming und Qing Dynastie (15.-19. Jh.). Im Juni 2013 hat es ein eigenständiges archäologisches Institut gegründet, das Ausgrabungen im Palastbereich durchführt.

Am Architekturreferat wird seit vielen Jahren im Rahmen des Forschungsschwerpunktes Semantik der Architektur der Herrschaft die Entwicklung des Kaiserpalastes der römischen Kaiser auf dem Palatin in Rom erforscht. Beide Vertragsunterzeichner betonten die wichtige Rolle der Erforschung von historischer Architektur für ein besseres Verständnis der Entwicklung von Palastanlagen im Rahmen sich wandelnder Herrschaftsverhältnisse. Diese bildet auch eine unverzichtbare Grundlage sowohl für den verantwortungsvollen Schutz und die Restaurierung als auch der Präsentation der historisch bedeutsamen Anlagen, die beide zum Weltkulturerbe gehören.

Während ihres Aufenthaltes im Palastmuseum Peking haben Ulrike Wulf-Rheidt und Dietmar Kurapkat mehrere Grabungen und Restaurierungsarbeiten mit den chinesischen Kollegen besichtigt und über potentielle gemeinsame Projekte für die folgenden Jahre diskutiert. In einem Workshop wurden die durch die chinesischen Kollegen erzielten Grabungsergebnisse in unterschiedlichen Palastbereichen der verbotenen Stadt sowie die Forschungsergebnisse zu den Palastanlagen in Rom, Italien und Resafa, Syrien vorgestellt.

Weitere Infos zu der Kooperation zwischen dem DAI und dem Palastmuseum Peking gibt es hier.

Quelle:
Nicole Kehrer M.A.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Archäologisches Institut

Archäologen restaurieren Kalifenpalast am See Genezareth

Institut für Altertumswissenschaften erhält Fördermittel aus dem Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amts.

Für die Restaurierung des frühislamischen Kalifenpalastes Khirbat al-Minya am See Genezareth (Israel) erhält das Institut für Altertumswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) im Rahmen des Kulturerhalt-Programms des Auswärtigen Amts Fördermittel in Höhe von 30.000 Euro. Der rund 5000 Quadratmeter große Palastkomplex wurde 1932 bis 1939 von deutschen Archäologen im Auftrag der katholischen Görresgesellschaft und des Museums für Islamische Kunst Berlin ausgegraben. Er liegt bis heute auf Grundbesitz des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande zu Köln und wird durch die Israel National Parks Authority verwaltet.

Der aus weißem Kalkstein auf schwarzem Basaltsockel errichtete Palast umschließt eine der ältesten Moscheen des Heiligen Landes. Erbaut wurde er durch den Kalifen Walid I. (705 bis 715 n. Chr.) aus der Dynastie der Umayyaden, die im Heiligen Land 661 bis 750 n. Chr. das erste Kalifat errichteten. Wenige Jahre nach Baubeginn erschütterte ein großes Erdbeben den Palast und verursachte einen Riss mitten durch die Moschee und den gesamten Ostflügel des Bauwerks, was wohl die Bauarbeiten vor ihrer Beendigung zum Erliegen brachte. Im Mittelalter entstand in der Anlage ein Siedeofen zur Verarbeitung des Zuckerrohrs, mit dem die Kreuzfahrer viel Geld verdienten, gleichzeitig aber durch den hohen Wasser- und Brennholzbedarf die Umwelt nachhaltig schädigten. Seit der Ausgrabung liegt die Ruine frei und ist durch Vegetation und Witterungseinflüsse in ihrem Bestand bedroht.

Luftaufnahme der Ausgrabungsstätte des frühislamischen Kalifenpalasts Khirbat al-Minya/ Foto: Courtesy of Yaniv Darvasi, The Hebrew University of Jerusalem
Luftaufnahme der Ausgrabungsstätte des frühislamischen Kalifenpalasts Khirbat al-Minya/ Foto: Courtesy of Yaniv Darvasi, The Hebrew University of Jerusalem

Die vom Auswärtigen Amt geförderte Restaurierung unterstreicht auch den hohen Stellenwert des Jubiläums „50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel“. „Die Restaurierung kommt fünf vor zwölf“, erklärt der Archäologe PD Dr. habil. Hans-Peter Kuhnen, Leitender Akademischer Direktor des Instituts für Altertumswissenschaften und Projektleiter, der seit 2009 mit Mainzer Studierenden archäologische Forschungen in Khirbat al-Minya unternimmt. „Wir konnten von Jahr zu Jahr den fortschreitenden Verfall des Palastes verfolgen. Mit dem Förderprojekt bekennt sich die Bundesrepublik zu ihrer Verantwortung für eine wichtige Ausgrabungsstätte, die ohne das deutsche Engagement in den 1930er Jahren nicht ausgegraben worden wäre. Gleichzeitig unterstützen wir damit die Arbeit der israelischen Nationalparkverwaltung, bieten unseren Studierenden praktische Erfahrungen in archäologischer Konservierung und setzen innerhalb der Archäologie ein Zeichen für den Dialog mit dem Islam“, erklärt Kuhnen, der 2014 zusammen mit Franziska Bloch vom Deutschen Archäologischen Institut einen Führer zu dem Palast herausgegeben hat.

Seit 1981 unterstützt die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Kulturerhalt-Programms des Auswärtigen Amts die Bewahrung kulturellen Erbes in aller Welt mit dem Ziel, das Bewusstsein für die eigene nationale Identität im Partnerland zu stärken und einen partnerschaftlichen Kulturdialog zu fördern. Das Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amts ist ein wirkungsvolles Instrument der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Gerade der Beitrag von Kulturerhalt-Vorhaben zur Stabilisierung in Krisenstaaten und als Krisenprävention hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen.

Weitere Infos gibt es hier.

Quelle:
Petra Giegerich
Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Neolithische Siedlung im Nil-Delta größer als bisher angenommen

Im Nil-Delta lassen sich im größeren Umfang Spuren einer neolithischen Besiedlung der sogenannten Merimde-Kultur nachweisen. Das ist das Ergebnis von Feldforschungen und Archivstudien, die Prof. Dr. Joanne Rowland, Professorin für Ägyptologie an der Freien Universität Berlin, im Rahmen eines Forschungsprojektes des Exzellenzclusters Topoi durchgeführt hat. Bestätigung dafür brachte vor allem auch ein Grabungsschnitt, der im Sommer 2014 unter der Leitung von Joanne Rowland in Zusammenarbeit mit dem ägyptischen Ministerium für Altertümer durchgeführt wurde.

Er zeigt Spuren von Besiedlung 200 Meter südwestlich der bisher angenommen Besiedlungsgrenze. Die Grabung fand unter der Federführung der britischen Egypt Exploration Society (EES) statt und wurde von der Fritz Thyssen Stiftung, dem Center for International Cooperation der Freien Universität sowie dem Exzellenzcluster Topoi der Freien Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin gefördert.

Die Wissenschaftler um Joanne Rowland, darunter auch Dr. Geoffrey Tassie und Sebastian Falk, wollen nun herausfinden, ob die ersten Menschen, die in diesem Gebiet bereits vor dem Neolithikum als Jäger und Sammler lebten, auch noch präsent waren, als sich die ersten Gruppen dort dauerhaft niederließen. Zudem gehen sie Gründen für die Sesshaftwerdung nach und ob veränderte Umweltbedingungen dazu beitrugen. Durch Analysen im nächsten Sommer soll zudem näher bestimmt werden, ob der neu entdeckte Bereich von Anfang an Teil des Siedlungsgebiets war oder ob die Bewohner des Merimde Beni Salama erst später dorthin auswichen.

Dafür arbeiten die Archäologen eng mit Naturwissenschaftlern zusammen: „Der Einsatz von naturwissenschaftlichen Methoden in Kombination mit der Berücksichtigung von Archivmaterial ermöglicht uns neue Perspektiven auf die Entwicklung des Neolithikum in Ägypten“, sagt Joanne Rowland.

Ziel des Forschungsprojektes „Das Nil-Delta im Neolithikum“ ist es, geographische Bedingungen und Umweltfaktoren bei der Rekonstruktion der Besiedlungsgeschichte des Ortes stärker einzubeziehen. Dafür betrachten die Wissenschaftler nicht nur die neolithische Merimde-Kultur (5.300 bis 4.000 v. Chr.), sondern auch die Zeit bis 9.000 v. Chr. (Epipaläolithikum), jene Zeit, in der ein Übergang von den Jägern und Sammlern zu sesshaften Bauern stattfand.

Die neolithische Siedlung Merimde Beni Salama liegt 45 Kilometer nordwestlich von Kairo und wurde 1928 von dem deutschen Archäologen Hermann Junker entdeckt. Die Grabung im Sommer 2014 wurde möglich, weil eine Gas-Pipeline durch die Region gelegt wurde.

 

Quelle:

Dr. Nina Diezemann
Stabsstelle für Presse und Kommunikation
Freie Universität Berlin